01. Juli 2019

Heme Mensen auf Vortragsreise in Kwidzyn/ Polen

Kwidzyn (ausgesprochen wird es etwa wie „Viedsn") liegt gut 100 km südlich von Danzig und fast 900 km östlich von Lilienthal

„Menschen mit Behinderungen und Senioren in der modernen europäischen Gesellschaft" war das Thema der Konferenz zu der Vertreter aus Politik und Sozialen Diensten in Lilienthal und Osterholz-Scharmbeck eingeladen waren. In zahlreichen Vorträgen polnischer, ukrainischer und deutscher Referenten stellte man unterschiedliche und gemeinsame Umgangs- und Herangehensweisen vor.

 

Kwidzyn (ausgesprochen wird es etwa wie „Viedsn") liegt gut 100 km südlich von Danzig und fast 900 km östlich von Lilienthal. Das ehemalige Marienwerder ist mit etwa 39.000 Einwohnern knapp doppelt so groß wie Lilienthal und war im Mai Gastgeber für ein ganz besonderes Treffen. Ich war der Einladung gerne gefolgt und gespannt auf die Eindrücke, die ich aus unserem Nachbarland mitnehmen würde. Mit mir dabei: je eine Delegation des Kreisseniorenbeirats und des Sozialamts Landkreis Osterholz, der Lilienthaler Tafel und des Netzwerks für #Ehrenamtliche aus Lilienthal.

Kwidzyn ist bereits seit 2006 Partnerstadt von Osterholz-Scharmbeck und gegenseitige Besuche gab es viele. In diesem Jahr jedoch lag der besondere Schwerpunkt auf einer Konferenz: „Menschen mit Behinderungen und Senioren in der modernen europäischen Gesellschaft" war ihr Thema. Gestartet wurde mit Vorträgen der Osterholzer und eines Besuchers aus der Ukraine, der über die „Unterstützung von Menschen mit Behinderung in der Ukraine" sprach. Ein sehr beeindruckender Vortrag. Überhaupt war die Konferenz super organisiert, alle Vorträge wurden sofort übersetzt und ein Austausch untereinander gefördert!

Dann ging es um unsere Lilienthaler „Tafel". Gerda Urbrock und Werner Thisten referierten über das System, das es in dieser Form in Polen (noch) nicht gibt. Sascha Blanken, Leiter der Heimaufsicht im Sozialamt Landkreis Osterholz, sprach über „Seniorenpflege- und Beratungsstrukturen im Landkreis Osterholz – Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung". Da die finanzielle Absicherung in vielen Bereichen in Polen noch weit hinter den Möglichkeiten in Deutschland zurückliegt, wurde auch dieser Vortrag sehr interessiert aufgenommen. Anschließend berichtete ich dann über unsere Erfahrungen, die Unterstützung von Senioren und das Leben im Haus am Dreyerskamp.

Dr. Regine Moll sprach über die Relevanz von Ehrenamtlichkeit in Deutschland und über den Erfolg des bundesweiten Netzwerkprogramms „Engagierte Stadt" in Lilienthal. Seit einigen Jahren gibt es auch in Kwidzyn einen Seniorenbeirat und deshalb wurde jetzt darum gebeten, über Funktion und Aufgaben des Kreisseniorenbeirats zu berichten. Heinz Zimmermann vom Kreisseniorenbeirat gab gerne Auskunft.

Was alles im Landkreis Kwidzyn für Senioren getan wird, die nicht mehr alleine zurechtkommen, gegen die Vereinsamung und Umgangsweisen mit Behinderten konnten wir nach dem Konferenzgeschehen in mehreren Einrichtungen kennenlernen.

Insgesamt ein tolles Erlebnis! Mit vielen, vielen neuen Eindrücken und Bekanntschaften bin ich wieder nach Lilienthal zurückgekehrt.

Wir alle waren schier überwältigt von der großen Herzlichkeit mit der wir aufgenommen wurden. Schon jetzt freue ich mich auf den Besuch aus Kwidzyn – mit den Vorbereitungen haben wir haben schon begonnen.